Die Freude steht dem SPD – Landtagsabgeordneten Ronald Mormann ins Gesicht geschrieben: „Ja, es hat geklappt. Unter der Voraussetzung, dass die EU- Mittel für das STARK III – Programm auch weiterhin fließen, werden am Standort der Sekundarschule Völkerfreundschaft ab 2014/2015 in Köthen 6,5 Mio.€ investiert werden.“
Dafür hat Ronald Mormann die Zusage aus dem Finanzministerium erhalten. Seit Oktober 2011 hatte er nicht locker gelassen und dazu in Magdeburg viele Gespräche geführt. Der Landkreis Anhalt–Bitterfeld als Schulträger hatte die „Völkerfreundschaft“ auf Platz 1 seiner Prioritätenliste gesetzt.
Als vor einigen Wochen die Projekte bekannt gegeben wurden, war die Köthener Sekundarschule nicht dabei. Das verwunderte natürlich,
hatte aber einen ganz einfachen Grund: „Ein solch gewaltiges Projekt ist nicht bis 2014 vollständig baulich fertig zu stellen und komplett abzurechnen. Das ist aber entscheidend für die Förderung durch die Europäische Union“, erläutert der zuständige Staatssekretär im Finanzministerium, Jörg Felgner.
Laut Ronald Mormann gilt das Konzept des Köthener Architekturbüros Banisch für die „Völkerfreundschaft“ als eines der besten unter den rund 500 bisher eingereichten Anträgen für die erste Tranche des STARK III – Programms. Gemeinsam mit Staatssekretär Felgner organisiert Mormann Ende Oktober / Anfang November einen Runden Tisch mit Vertretern des Kultusministeriums, dem Schulträger und der Schulleitung, um dem Ganzen den Feinschliff zu geben. Die Idee ist, die Modernisierung und energetische Sanierung des Schulgebäudes und den Neubau der Sporthalle der Sekundarschule Völkerfreundschaft zu einem Pilotprojekt des Landes zu entwickeln.
Die Schule, am Wasserturm 36 gelegen, wurde im Jahr 1972 durch den damaligen Kreisbaubetrieb errichtet. Auf einer Bruttogeschossfläche von ca. 4.400 qm des Schulgebäudes und der 880 qm großen Sporthalle werden 360 Schüler von 35 Lehrpersonen betreut. Der Schulkomplex besteht aus drei Gebäuden, der Sporthalle, einem Nebengebäude (Heizhaus) und dem Schulgebäude. Der aus DDR- Zeiten stammende Baukörper wurde in Plattenbauweise errichtet und „Erfurt TS66“
genannt. Dieser besteht im Wesentlichen aus drei Gebäudeteilen. Einem viergeschossigen Unterrichtstrakt und einem dreigeschossigen Fachraumtrakt sowie einem dazwischen liegenden dreigeschossigen Verbinderbau. Die Sporthalle ist ein Typenbau in Stahlbetonleichtbauweise.
Schulgebäude und Sporthalle bedürfen aufgrund der intensiven, objekttypischen Nutzung, des Baualters und ungenügender Wartung dringend einer Modernisierung, die zwingend mit einer energetischen Sanierung einhergehen muss. Neben einer neuen Raumaufteilung wird es im Erdgeschoss eine multifunktional nutzbare Eingangshalle mit Galerie und Theatron geben. Die Neuordnung der Räume lässt fünf zusätzliche Unterrichtsräume entstehen. Vorgesehen ist außerdem der Einsatz modernster IT–Technik entsprechend der aktuellen Multimediarichtlinie.
Die Verbesserung der Gebäudedämmung, der Einsatz von Photovoltaik, die CO2- gesteuerte Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung werden ebenso zur effizienten Energienutzung beitragen, wie der Einsatz einer neuen Heizungsanlage mit Einzelraumregelung, die Warmwasserbereitung über Solarthermie und die tageslicht- und präsenzgesteuerte Beleuchtungsanlage. Für die Heizungs- und Lüftungstechnik ist ein Energiespar- Contracting geplant.
Dieser geballte Einsatz neuer Technologien der Energienutzung und
Energiegewinnung werden dem Betreiber dieser Immobilien eine Freude sein, da sich dadurch die energetischen Betriebskosten halbieren oder sogar um über 60% reduzieren lassen. Bei einem aktuellen durchschnittlichen Energieverbrauch von über 550.000 KWh im Jahr lassen sich zig Tausende Euro sparen.
Eine Sanierung der vorhandenen Sporthalle ist aus statischen Gründen nicht mehr sinnvoll. Das Tragwerk der Dachkonstruktion ist entsprechend den heute gültigen Schnee- und Ausbaulasten nicht mehr ausreichend standsicher. Ein Ersatzneubau ist daher notwendig und vorgesehen. Der Neubau erfolgt unter bevorzugter Verwendung baubiologisch unbedenklicher und nachwachsender Rohstoffe. Die Energieeinsparung wird sich in ähnlichen Bereichen bewegen, wie es im übrigen Gebäudekomplex erwartet wird. Dieses 2014/2015 beginnende Mega- Projekt mit einem Gesamtvolumen von ca. 6,5 Mio Euro wird diesem Schulstandort einen rasanten Aufstieg in der Liste der attraktivsten Schulen der Kreisstadt und des Landkreises bescheren. Es ist also, Dank dem STARK III – Programm sehr gut angelegtes Geld. Die Schule wird wieder zu einem einladenden Ort für Schüler und Schülerinnen, an dem sie ihre Potentiale gemeinsam mit den Lehrern entdecken und
entwickeln können.
„Außerdem wird der Klein- und Mittelstand, insbesondere die Handwerkerschaft gefördert, da der Löwenanteil des Auftragsvolumens erfahrungsgemäß in der Region bleiben wird“, das freut Ronald Mormann, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD –Landtagsfraktion, zusätzlich.