Gestern hat der der Solarhersteller Hanwha Q-Cells angekündigt, seine Produktion am Standort Bitterfeld-Wolfen zum 1. März einzustellen. 550 Arbeitsplätze werden abgebaut und die Anlagen an einen Standort in Malaysia verlagert.
Dazu erklärte Katrin Budde, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und SPD-Landesvorsitzende: „Das ist ein harter Schlag vor allem für die Beschäftigten, aber auch für die Region, der alle kalt erwischt hat. Der Investor ist mit großen Versprechen gestartet und hat noch vor einem Vierteljahr eine Delegation des Ministerpräsidenten in Südkorea empfangen.
Jedenfalls für uns war nicht erkennbar, dass ein Aus des Unternehmens kurz bevorsteht, der Eindruck vor Ort hat eher das Gegenteil vermittelt. Insofern ist es ein unglaublicher Vorgang, wenn das gleiche Unternehmen hier über Nacht die Segel streicht. Ich hoffe, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Hilfe der Bundesagentur schnell eine neue Beschäftigung finden.“
Ronald Mormann, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Abgeordneter aus Anhalt-Bitterfeld, ergänzt: „Diesen Schritt hat niemand kommen sehen. Als Q-Cells 2012 vor dem Aus stand, war Hanwah der solideste Investor. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren auch gute Ergebnisse erzielt. Das macht die gestrige Entscheidung nur noch unverständlicher.
Natürlich werden wir auch in Zukunft Investoren bei Betrieben dieser Größe unterstützen. Deshalb ist auch die Entscheidung von 2012 richtig gewesen. Dennoch müssen wir gemeinsam darüber nachdenken, ob wir die Wirtschaftsförderung nicht stärker auf klein- und mittelständische Unternehmen ausrichten. Die sind in der Regeln inhabergeführt und verschwinden nicht über Nacht ans andere Ende der Welt.“