Die OECD hat in ihrer aktuellen Studie festgestellt, dass die Lohnkluft und damit der Abstand zwischen Arm und Reich in Deutschland in den vergangenen Jahren besonders stark gewachsen ist. Die Gründe liegen auf der Hand: 7,3 Millionen Minijobs in Deutschland im vergangenen Jahr – Tendenz weiter steigend, Dumpinglöhne unter fünf Euro die Stunde, schlechtere Löhne und Arbeitsbedingungen für Leiharbeitnehmer. Deshalb steht der Kampf für gute Arbeit und gerechte Löhne für die SPD auch 2012 ganz vorne an.
Problem Minijobs
Geringfügige Beschäftigung breitet sich immer weiter aus: Im Frühjahr 2011 gab es in Deutschland rund 7,3 Millionen Minijobs – fast jedes fünfte Beschäftigungsverhältnis. Für 4,8 Millionen Menschen,darunter 3,2 Millionen Frauen, ist ein Minijob die einzige Beschäftigung.
Problem Leiharbeit
Die Zahl der Leiharbeitsverhältnisse hat rasant zugenommen. Mitte 2011 waren bereits 910.000 Leiharbeitnehmer registriert, soviel wie nie zuvor. Leiharbeitnehmer verdienen bis zu 40% weniger als ihre fest angestellten Kolleginnen und Kollegen bei gleicher Tätigkeit.
Problem befristete Beschäftigung
Immer mehr vor allem junge Menschen werden nur noch befristet angestellt. Mittlerweile ist jedes zweite neue Arbeitsverhältnis befristet. Dies setzt die betroffenen Beschäftigten unter Druck und zwingt oft zu Kompromissen bei Lohn und Arbeitsbedingungen. Eine vernünftige Lebens- und Familienplanung ist so kaum möglich. Trotz guter wirtschaftlicher Entwicklung tut die schwarz- gelbe Bundesregierung nichts dagegen. Im Gegenteil: Den SPD- Gesetzentwurf für einen gesetzlichen Mindestlohn hat sie erst im Januar im Bundestag abgelehnt.
Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen für gute Arbeit und
gerechte Löhne. Es bleibt bei unseren Forderungen:
- Ein gesetzlicher Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro.
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit bei der Leiharbeit und für Männer und Frauen.
- Abschaffung der Möglichkeit der Befristung ohne Sachgrund.
- Gute Löhne für gute Arbeit. Die Bruttolöhne müssen deutlich steigen.
- Stärkung der Flächentarifverträge und der Tarifbindung.