Konkrete Maßnahmen aus dem Hacker-Angriff jetzt ableiten
In einer gemeinsamen Presseerklärung fordern der Kreisvorsitzende der SPD Anhalt-Bitterfeld, Jan Kiese, und der Fraktionsvorsitzende SPD- Grüne im Kreistag Anhalt-Bitterfeld, Andreas Dittmann, aus den aktuellen Ereignissen ein konkretes Maßnahmepaket für die Zukunft der IT-Sicherheit im Landkreis und öffentlichen Verwaltungen insgesamt abzuleiten.
„Der Hacker-Angriff auf unsere Verwaltung hat uns deutlich die Schwachstellen unserer technologisierten Infrastruktur gezeigt, daraus müssen wir lernen.“, so Dittmann.
„Die Angriffe entwickeln sich ständig weiter, wir müssen unsere MitarbeiterInnen kontinuierlich befähigen, diese Angriffe abzuwehren.“, erklärte Kiese, der als studierter Informatiker als IT-Abteilungsleiter bei einem ärztlichen Berufsverband arbeitet.
Konkret fordern Dittmann und Kiese:
- Anmerkungen des Chaos Computer Club ernst nehmen
- Ein verpflichtendes und regelmäßiges Weiterbildungs- und Fortbildungsangebot für IT-MitarbeiterInnen
- Regelmäßige Informationen und Schulungen für alle MitarbeiterInnen der Verwaltung über aktuelle Bedrohungen und deren Abwehr im Arbeitsalltag
- Regelmäßige Überprüfung der IT-Sicherheit durch externe Fachfirmen
- Notfallpläne für den Fall eines erneuten Hacker-Angriffs
- Erweiterung der Zuständigkeit der IT-MitarbeiterInnen auf die Schulen des Landkreises
Finanzielle und personelle Unterstützung der Maßnahmen werden dabei von der neuen Landesregierung erwartet.
„Wir sind einerseits aufgefordert, die Dienstleistungen der Verwaltung immer weiter zu digitalisieren und damit auch bürgerfreundlicher zu gestalten und machen uns damit aber auch immer weiter angreifbar.“, gibt Andreas Dittmann zu bedenken. „Es kann nicht sein, dass die Kommunen damit allein gelassen werden und jede Kommune das Rad dabei selbst neu erfinden muss. Hier braucht es schnelle finanzielle und personelle Unterstützung. Wir müssen aber auch prüfen, ob wir im Landkreis der IT bisher genügend Aufmerksamkeit gegeben habe. Denn erst kurz vor Abschluss der Haushaltsberatungen für das Jahr 2021 wurde dem Kreistag bekannt, dass die komplette IT-Ausstattung des Landkreises vor dem nahen Aus steht. Die Bereitschaft, in die IT zu investieren, ist hoffentlich auch dann noch bei allen aktuellen Kritikern da, wenn sich der momentane Sturm gelegt hat.“, sagte Dittmann weiter, der gleichzeitig an den Sondierungsgesprächen mit CDU und FDP zur Vorbereitung von Koalitionsverhandlungen teilgenommen hat.
„Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig eine gute digitale Ausstattung unserer Schulen ist.“, geht Kiese besonders auf den Punkt der erweiterten Zuständigkeit ein. „Wenn wir unsere Schulen jetzt allein lassen, sind diese die nächsten Angriffsziele.“, ist sich Kiese sicher. Auch hier bedarf es einer professionellen Unterstützung. In Zukunft darf es nicht mehr sein, dass die Betreuung LehrerInnen zusätzlich zu ihrer eigentlichen Tätigkeit leisten müssen.